Bonames muss den alten Römern einst als „bona mansio“, gute Herberge, vorgekommen sein. Eine solche soll dort für Reisende eine willkommene Anlaufstelle gewesen sein. Schnell entwickelte sich um die Gaststätte im Bereich des heutigen Kirchhofwegs eine Siedlung, was Archäologen mit Hilfe von Funden belegen konnten.

Der Stadtteil mit seinen 6.500 Einwohnern wurde 1910 eingemeindet. Obwohl in den letzten Jahrzehnten eine Siedlung nach der anderen entstand, hat sich Bonames im Süden seinen dörflichen Charakter bewahrt und ist naturnah geblieben – seine Bewohner atmen mit die beste Luft der Stadt.

Der Nordpark, der nach der Begradigung der Nidda im Südosten entstand, ist neben dem Alten Flugplatz ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Das Viertel hat heute mit etlichen Problemen zu kämpfen. Zu nennen sind hier die Plattenbausiedlungen und Hochhäuser im Norden, etwa am Ben-Gurion-Ring, mit ihrer schwachen sozialen Durchmischung und einer überdurchschnittlich hohen Kriminalitätsrate. Auf der Homburger Landstraße, der Lebensader des Stadtteils, zeigt sich die überlastete Infrastruktur. Hier wälzt sich zur Hauptverkehrszeit eine gewaltige Blechlawine aus Pendlern und Anwohnern.

Kaum verwundern kann es, dass Nieder-Eschbach die Eingemeindung nach Frankfurt vor beinahe 30 Jahren immer noch nicht so recht verdaut hat. Der Ort ist viel älter als die Stadt am Main; schon die Römer siedelten hier, und die erste urkundliche Erwähnung des 12.000 Einwohner-Stadtteils im Norden fand ganze zwei Jahrzehnte vor derjenigen Frankfurts statt.

Selbstbewusst führt Nieder-Eschbach eine eigene Städtepartnerschaft mit dem französischen Deuil-la-Barre – als einziger Frankfurter Stadtteil.

In dem eigenständigen und liebenswerten „Dorf“ kauft man Obst und Eier noch beim Bauern an der Ecke und der Eschbach schlängelt sich lieblich entlang.

In den kommenden 15 Jahren sollen in Frankfurt 90.000 Wohneinheiten geschaffen werden und Nieder-Eschbach soll dank seiner Lage um bis zu 800 Wohnungen und 2.000 Einwohner wachsen. Die Äcker und der Gartenbau werden dafür weichen müssen. Noch ungeklärt ist die Frage der Verkehrsanbindung für die ca. 1.000 zusätzlichen Fahrzeuge …