Inklusive Sozialpädagogik in der Ernst Reuter Schule II: „Barrierefreiheit im Kopf“
Die Aufgabe der inklusiven Sozialpädagogik der ERS ist die Förderung und Unterstützung des gemeinsamen Lebens und Lernens behinderter und nicht behinderter SchülerInnen. Das Aufgabenfeld erstreckt sich von der Begleitung innerhalb des Unterrichts bis zur Angebotsgestaltung im Nachmittagsbereich. In der Praxis bedeutet dies, in manchen Förderklassen zugleich SchülerInnen zu unterstützen, die geistig oder mehrfach behindert, an den Rollstuhl gebunden, durch Blindheit oder Taubheit eingeschränkt sind oder an Autismus leiden. Jeder Sozialpädagoge ist für eine Jahrgangsstufe verantwortlich und betreut pro Förderklasse fünf Schüler. Die Klassenstärke einer Klasse mit Gemeinsamem Unterricht (I-Klasse) ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Seit dem Schuljahr 2015/16 haben die Inklusionsklassen bis zu 27 SchülerInnen, davon 4 bis 5 SchülerInnen mit Förderbedarf.
Tätigkeiten innerhalb des Unterrichts:
- Mobilitätstraining, beginnend mit dem Kennenlernen der näheren Umgebung, dann Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, auch mit Rollstuhl
- Angebote zur Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten wie Einkaufen, Kochen mit der Gruppe, Lernen des Umgangs mit Geld, Arbeiten im Schulgarten, Kenntnis über hygienisches Verhalten
- Einüben bzw. Vertiefung von Fertigkeiten und Lerntechniken, beispielsweise Training mit Spracheingabeprogramm zur Steuerung und Texteingabe bei Computernutzung
- Differenzierende Unterstützung bei Projektlernen, Binnendifferenzierung, Tagesplan- und Wochenplanarbeit und in der freien Arbeit
- Differenzierende Unterstützung im Sportunterricht
Tätigkeiten außerhalb des Unterrichts:
Dem Bedürfnis nach Kontakt und Kommunikation außerhalb der Klassengruppe wird mit verschiedenen Angeboten in Arbeitsgemeinschaft entsprochen, in denen neue und auch soziale Grundqualifikationen erworben werden können.
- Koch-AGs, in denen es nicht nur um das Erlernen praktischer Fertigkeiten, sondern auch um den Erwerb sozialer und kultureller Fähigkeiten geht
- eine Orchester-AG, bei der SchülerInnen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und verschiedenen Instrumenten gemeinsam musizieren
- die Streitschlichterausbildung und -betreuung, die die Möglichkeit schafft, dass SchülerInnen anderen SchülerInnen helfen Konflikte konstruktiv zu lösen, und SchülerInnen höherer Jahrgänge in die Lage versetzt, Schlichtungsgespräche eigenständig anzubieten
Unser Team
Wolfgang Fischer-Spothelfer
Sozialarbeiter60439 Frankfurt am Main